„Unsere beiden XPS Crystal-Systeme im Format 4260 haben uns die eine oder andere Sorgenfalte aus dem Gesicht getrieben. Der Prozess zeichnet sich durch bislang nicht gekannte Stabilität und Gleichmäßigkeit aus“, stellt Torben Segelken fest, Geschäftsführer der Carl Ostermann Erben GmbH (coe) in Stuhr-Moordeich bei Bremen. „Natürlich hatten wir auch unsere früheren Röhrenbelichter im Griff. Doch wir mussten ziemlichen Aufwand treiben, um kontinuierlich die gewünschte Qualität zu erreichen.“ Unter anderem mussten wir wöchentlich den Zustand der Röhren prüfen und protokollieren sowie die Belichtungszeiten anpassen.
Diese Zeiten sind seit der Inbetriebnahme der beiden XPS Crystal 4260-Systeme von Esko im November 2023 und Ende März 2024 vorbei. Eine Besonderheit dieser mit vielen Preisen wie unter anderem dem Intertech Technology Award ausgezeichneten Esko-Technik: Sie führt die UV-LED-Belichtung der Haupt- und der Rückseite gleichzeitig aus. Diese Synchronisierung der Haupt- und der Rückbelichtung ist ein Hauptgrund, weshalb die XPS Crystal-Systeme eine stets wiederholbare und konsistente Plattenqualität produzieren. Zudem geben ihre LEDs kontinuierlich ein gleichmäßiges Licht ab. Im Gegensatz dazu senden Röhrenbelichter eine UV-Strahlung aus, die je nach individueller Röhre sowie der Position innerhalb der Röhren eine unterschiedliche Stärke aufweist und zudem nicht konstant ist. Dadurch kommen Schwankungen in den Belichtungsprozess und somit auch in die Platten. Bei den XPS Crystal-Systemen sind diese ausgeschlossen. Der „Fußboden“ bzw. „Floor“ der mit ihnen hergestellten Flexodruckplatten ist absolut plan. Die Reliefs sind vollkommen eben.
Zertifizierter Prozess
Auch die Automatismen der neuen Technik tragen entscheidend zur Stabilität und Einfachheit des Prozesses bei. Esko zertifiziert in seinem Kundenerlebniszentrum in Itzehoe alle Flexodruckplatten, die von den verschiedenen Herstellern neu auf den Markt gebracht werden. Dabei optimiert das Unternehmen den Prozess der UV-LED-Belichtung mit seinen XPS Crystal-Systemen in enger Zusammenarbeit mit den Druckplattenherstellern jeweils anhand von mehr als 30 Parametern in mehreren Drucktests am DFTA-TZ in Stuttgart. Aus diesem Prozess resultieren LED-Rezepturen, die Esko in den Steuerungen der XPS Crystal-Belichter hinterlegt. Für die Kunden bringt das einen entscheidenden Vorteil mit sich: Ihr Bedienpersonal braucht die zu verarbeitenden Druckplattentypen lediglich im Menü der Systeme auszuwählen. Anschließend werden die Druckplatten zuverlässig nach den aufgerufenen Rezepturen produziert.
In Kombination mit der hohen Qualität und Stabilität der UV-LED-Belichtung bildet das die Basis für die einzigartige Wiederholbarkeit in der Herstellung von Flexodruckplatten mit den XPS Crystal-Systemen. Mit ihnen hat Esko im Markt einen neuen Standard gesetzt. Allein in den vergangenen vier Jahren wurden weltweit etwa 500 XPS Crystal-Systeme installiert. Aktuell sind zudem etwa 5.000 CDI-Systeme für die Bebilderung digitaler Flexodruckplatten in Betrieb. Kurz: Mit seiner Expertise rund um die Bebilderung und die UV-LED-Belichtung ist Esko unangefochten der Marktführer.
Carl Ostermann kann mit seinen beiden XPS Crystal 4260-Systemen Flexodruckplatten in Formaten bis 1.067 mm x 1.524 mm verarbeiten. „Unser Produktionsprozess ist erheblich schlanker geworden. Unsere Bediener müssen nur noch die bebilderten Druckplatten auf die XPS Crystal-Belichter legen und den Druckplattentyp im Display auswählen. Anschließend verarbeiten die Systeme sie zuverlässig in der gewünschten Qualität“, stellt Segelken fest. Weder Rückseitenbelichtungstests noch Auswaschtestkeile und andere Qualitätskontrollschritte sind erforderlich.
Kundenspezifisch anpassbar
Trotz dieser Prozessstandardisierung bieten die Systeme Carl Ostermann flexible Möglichkeiten, bei Bedarf die Parametereinstellungen der UV-LED-Belichtung anzupassen und auf den Druckplatten unterschiedliche Reliefhöhen zu realisieren. So kann das Unternehmen seine umfassenden Praxiserfahrungen ausspielen und Kunden echten Mehrwert bieten, sich also von Wettbewerbern abheben.
Individuelle Anpassungen sind zum Beispiel dann erforderlich, wenn Kunden in älteren Druckmaschinen mit höherem Beistelldruck arbeiten müssen und deshalb tiefere Reliefs benötigen. Vor allem auch für seine Pharmakunden ist die Flexibilität wichtig: In dieser Branche werden die Relieftiefen stets exakt spezifiziert und im Wareneingang kontrolliert.
„In Röhrenbelichtern nehmen verschiedene Parameter Einfluss auf die Relieftiefen. Deshalb mussten wir bei ihnen im Normalfall etwas spielen und einige Testplatten belichten, bis wir die jeweils besten Werte gefunden hatten. Bei den XPS Crystal 4260-Systemen können wir die Relieftiefen über einen Schieberegler auf dem Touch Panel der Systeme zehntelmillimetergenau bestimmen und so auf einfache Weise Wünsche nach tieferen Reliefs erfüllen“, lobt Segelken den Komfort des Prozesses.
Reibungsloser Umstieg
Die Umstellung der Produktion auf die UV-LED-Belichtung fiel dem Unternehmen leichter als erwartet. „Die intuitive Bedienbarkeit des Prozesses hat dabei eine wichtige Rolle gespielt. Sie ist bei unseren Mitarbeitenden auf Anhieb sehr gut angekommen“, blickt Segelken zurück.
Etwas Bedenken hatte man bei Carl Ostermann hinsichtlich der Akzeptanz der Kunden gegenüber der neuen Technik. Zu Unrecht, wie sich bald herausstellte. Segelken: „Auch aus Sicht vieler unserer Kunden war die Zeit gekommen, in der Herstellung ihrer Druckplatten von Röhrenbelichtern auf die LED-Belichtung umzusteigen. Allein aus Umweltgründen. Viele Kunden waren sich aber auch der qualitativen Vorteile der neuen Technik bewusst.“
Im Flexodruck keine Limitationen mehr
So erlauben die mit den XPS Crystal 4260-Systemen produzierten Flat Top Dot-Platten jetzt im Flexodruck das so genannte Kiss-Printing – und damit in diesem Druckprozess eine Qualität, die bislang dem Tiefdruck vorbehalten war. Dank der absolut planen Reliefs der Druckplatten kann in modernen Flexodruckmaschinen mit erheblich geringerem Beistelldruck, reduziertem Farbübertrag und flüssigeren Druckfarben gearbeitet werden. Die Druckbilder sind frei von Abrissen, Donuts, Farbspritzern oder anderen Artefakten. Texte kommen gestochen scharf und selbst feinste Linien ohne jegliche Quetschränder heraus. Die Verläufe sind harmonisch, glatt und weich wie nie zuvor. Die Bilder wiederum erwecken dank der Brillanz und Strahlkraft der Farben den Eindruck, als würden sie jeden Moment zum Leben erwachen.
Gleichzeitig sind die Standzeiten der Druckplatten erheblich verlängert. Und bei Nachdrucken wird zuverlässig und ohne Verluste die gleiche Qualität erreicht. Die Einsparungen im Farbverbrauch betragen bei lösemittelbasierten Farben etwa 20 %. Das ist nicht nur ein wirtschaftlicher Vorteil. Auch die Nachhaltigkeit der Verpackungsprodukte und ihres Herstellprozesses profitiert davon. Unter den Kunden von Carl Ostermann befinden sich auch Hersteller von Etikettendruckmaschinen. Mit seinen beiden XPS Crystal 4260-Systemen ist das Unternehmen für sie als Lieferant noch einmal attraktiver geworden.
Nach wie vor verzeichnet der Flexodruck im Markt Wachstum. Die innovative Technik von Esko für die Flexodruckplattenproduktion leistet ihren Beitrag dazu. „Ein Neukunde von uns hat kürzlich eine seiner Tiefdruckmaschinen gegen eine Flexodruckmaschine ersetzt“, bestätigt Segelken diesen Trend. „Auch optisch sehen die Platten top aus.“
Geringere Materialvielfalt
Um die verschiedenen Anforderungen seiner Kunden abdecken zu können, verarbeitete Carl Ostermann in der Vergangenheit deutlich mehr als zehn verschiedene Plattentypen. Auch das hat sich seit dem Umstieg auf die LED-Belichtung mit den XPS Crystal 4260-Systemen geändert. Da der Druckformhersteller ohnehin neue Fingerprints fahren musste, konnten einige alte Plattentypen in den Ruhestand geschickt werden.
„Letztlich werden wir die Anforderungen des Marktes wohl mit einer Handvoll Plattentypen abdecken können. Wir können unsere Platten besser ausnutzen, produzieren weniger Verschnitt und haben auch damit die Effizienz unseres Prozesses weiter gesteigert“, zählt Segelken weitere wichtige Veränderungen auf. „Wir sind kein Labor, sondern brauchen mehr denn je leicht handhabbare und reproduzierbare Prozesse, wie sie uns die XPS Crystal 4260-Systeme bieten.“
Jahrzehntelange Partnerschaft mit Esko
Die Zusammenarbeit mit Esko reicht Jahrzehnte zurück. So investierte Carl Ostermann anlässlich seines 100jährigen Jubiläums im September 1991 in Digitaltechnik des Unternehmens Barco-Graphics, aus dem später Esko hervorging. Seither implementierte Carl Ostermann sukzessive verschiedene Software-Lösungen von Esko, die heute das Rückgrat des Produktionsprozesses des Druckformherstellers bilden. Segelken: „Insbesondere die Automation Engine ist ein sehr vielseitiges Produkt. Sie hat uns vielfältige Möglichkeiten für die Automatisierung unserer Arbeitsabläufe eröffnet.“ Als Beispiel nennt er den Speedy-Workflow von Carl Ostermann für Kunden, die ihre Repro-Arbeiten in Eigenregie ausführen und lediglich einen Dienstleister für die Herstellung ihrer Flexodruckplatten benötigen. Diese Aufträge müssen heute nicht mehr den gesamten Prozess der Arbeitsvorbereitung durchlaufen. Sie werden mithilfe der Automation Engine automatisch angelegt und durch die Produktion gesteuert. Das Resultat sind schlanke Prozesse und kurze Lieferzeiten.
Im Zusammenhang mit den XPS Crystal 4260-Systemen zählt der intelligente Druckparameter-Assistent Print Control Wizzard für Carl Ostermann zu den Highlights. Er ist Teil der Imaging Engine von Esko und unterstützt das Unternehmen mit seiner intuitiven Bedienoberfläche bei der Herstellung von Premium-Flexodruckplatten. „Wenn bei speziellen Kundenanforderungen Fragen zu den Einstellungen offenbleiben, steht uns der Esko-Service mit schnellen Antworten zur Seite“, spricht Segelken einen weiteren wichtigen Aspekt der Partnerschaft mit seinem Lieferanten an. Ausgesprochen hilfreich sei im Umfeld der Installation der neuen Systeme auch das Flexo Excellence Training gewesen. Aus ihm haben die Systembediener wertvolle Anregungen und Tricks mitgenommen, die ihrer Arbeit im Tagesgeschäft zugutekommen.
„Für unsere Kunden sind wir ein Highend-Dienstleister, der über alle erforderlichen Prozesse verfügt. So können wir unseren Kunden ein breites Spektrum bieten. Gleichzeitig sind wir nach wie vor klein genug, sie individuell zu betreuen“, grenzt Segelken Carl Ostermann vom Wettbewerb ab. „Die Esko-Technik gibt uns alle Freiheitsgrade und Möglichkeiten an die Hand, auch speziellen Anforderungen gerecht zu werden. Wir haben sie über die Jahrzehnte hinweg immer wieder aktualisiert und so an allen Effizienzschrauben gedreht, die unsere Wettbewerbsfähigkeit im Markt absichern. Zuletzt mit den XPS Crystal 4260-Systemen.“
Über Carl Ostermann
Der Ursprung der heutigen Carl Ostermann Erben GmbH (coe) mit etwa 50 Mitarbeitenden reicht bis in das Jahr 1891 zurück. Damals gründete Carl Ostermann einen Einmannbetrieb auf Basis einer Idee, den Bleiguss zu optimieren. Heute verfügt das Unternehmen über seinen Stammsitz in Stuhr-Moordeich bei Bremen hinaus über einen zweiten Standort in Filderstadt. Neben Flexodruckplatten produziert es Druckformen für lösemittel- und wasserbasierte sowie thermische Druckprozesse, Druckplatten für den wasserlosen Offsetdruck und Drucksiebe. Carl Ostermann beliefert unter anderem Hersteller von Etiketten und flexiblen Verpackungen für Lebensmittel und Drogerieartikel sowie Pharmaunternehmen in Deutschland und in den Anrainerstaaten. Das Unternehmen wird heute in der fünften Generation von den beiden Geschäftsführenden Gesellschaftern Holger Ostermann und Torben Segelken geleitet.